Manche Essen bestechen durch ihre Einfachheit. Allerdings kann der erste Eindruck auch täuschen. Bratwurst und Püree kennt wahrscheinlich jeder bei uns, aber alles selbstgemacht haben wahrscheinlich die wenigsten. Für mich ist Püree eines der faszinierendsten Gerichte. Aus einfachen Zutaten wie Kartoffeln, Butter, Sahne und ein paar Gewürzen wird echtes Soul Food. Richtig gemacht ist es ein echter Seelentröster an schlechten Tagen oder an guten Tagen ein perfekter Begleiter für den Rest des Essens. Mit seiner buttrig-sahnigen Weichheit transportiert es die anderen Geschmackseindrücke. Zu finden ist Püree eigentlich überall, ob zu Hause oder im Sterne-Restaurant, Püree kann immer ein guter Begleiter sein.

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Allerdings kann man dem Püree auch viel antun. Man kann es aus der Tüte anrühren oder die Kartoffeln mit dem Pürierstab zerkleinern anstatt sie zu drücken oder sie zu zerstampfen. Das Ergebnis ist dann fast immer gleich: Kleister. An Gewürzen braucht das Püree nicht viel, Salz, Pfeffer und Muskat reichen. Alles natürlich auf den persönlichen Geschmack angepasst. Die Sahne kann man, wenn man auf die Kalorien achten will durch Milch ersetzen, Butter allerdings muss dazu. Wer es nicht so fett mag kann es ja bei einer Flocke lassen, aber es dürfen auch gerne ein paar mehr sein.

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Die Bratwurst hingegen findet man in allen Formen. Ob fein, gebrüht oder grob, jeder findet die Wurst seiner Wahl. Bei uns steht momentan die grobe Bratwurst ganz hoch im Kurs, ob vom Metzger des Vertrauens oder selbstgemacht. Auch bei der Wurst sollte man auf die Qualität achten. Am einfachsten geht das natürlich wenn man sie selber macht. Ich hab mich schon ein paar Mal am Wursten probiert und langsam aber sicher bin ich bei akzeptablen Ergebnissen angekommen. Aber wie so oft gilt Probieren geht über Studieren, man kann viel über das Wurstmachen lesen oder auch sehen aber sobald man dann das erste mal versucht das Brät im Darm zu bändigen, ist dann doch alles anders. Deshalb gehört zum Wursten auch das Scheitern, denn aus den Fehlern lernt man ja bekanntlich am meisten. Da das ein oder andere Experiment schon beim Braten geplatzt ist habe ich diesmal versucht das Brät so trocken wie möglich zu halten. Dies hat leider dazu geführt, dass nicht alle Zutaten so zur Geltung gekommen sind wie ich es wollte. Dieses Mal kamen neben dem Wildschweinbrät auch Preiselbeeren und Calvados in die Wurst. Sie hat sowohl das Vakuumieren als auch das Braten unbeschadet überlebt. Was ihr in die Wurst packt ist euch überlassen. Die Hülle besorge ich mir immer bei meinem Metzger des Vertrauens, in der Regel sind es Schafssaitlinge. Da ich damit bisher gute Erfahrungen gemacht habe, habe ich noch keine Kunstdärme ausprobiert. Bei der Zusammenstellung des Brät solltet ihr darauf achten, dass ihr genug fettiges Fleisch benutzt oder ggf. sogar etwas Fett mit wolft, damit die Bratwurst nicht zu trocken wird. Wer wissen will, was aus dem Rest des Schweins wurde wird hier fündig.

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Falls die Wurst dann doch mal etwas trocken sein sollte oder nur für den besonderen Geschmack dazu lohnt es sich immer eine Soße, Chutney oder Confit zu machen. Bei mir gab es heute passend zum Wildschwein ein Zwiebel -Preiselbeer-Bourbon-Confit. Ihr ahnt es, auch hier gilt, dass der Geschmack vorgeht. Klar geht es auch ohne oder einfach nur mit Ketchup, aber wenn man sich für den Rest der Mahlzeit schon Mühe gemacht hat sollte man die paar Minuten für das Zwiebelconfit, oder auch Zwiebelmarmelade, nutzen. Das schwerste ist eigentlich nur das Zwiebelschälen und -schneiden, der Rest läuft quasi nebenher. Die Zwiebeln kleinschneiden, mit Öl oder Butter im Topf anbraten und dann mit Bourbon ablöschen und reduzieren lassen. Die Preiselbeeren aus dem Glas mit dazugeben und das ganze mit Wasser angießen und reduzieren lassen. Ihr könnt das Ganze dann mit Bourbon oder Wasser immer wieder angießen und reduzieren lassen bis ihr die gewünschte Konsistenz erreicht habt. Wer es lieber schnell mag kann das Ganze aber auch einfach schon fertig kaufen. Aber auch hier gibt es deutliche Unterschiede in der Qualität. Falls ich mal keine Lust habe selbst was zu machen gibt es bei meinem Gemüsehändler des Vertrauens eine kleine saisonale Auswahl, auf die ich zurückgreifen kann.

enlight5Wenn ihr es dann noch eine Spur gesünder machen wollt könnt ihr noch ein Gemüse dazu kochen. Bei uns gab es heute Kürbis aus dem Ofen dazu. Heute gab es anstatt den Klassikern, Butternut oder Hokkaido, einen Futsu Black. Hinter der dunklen, sehr festen Schale findet sich ein ins Gelbliche gehendes Fruchtfleisch. Nachdem ihr euch durch die harte Schale gearbeitet habt und das Fruchtfleisch entfernt habt müsst ihr nur noch schmale Streifen schneiden und würzen.enlight7 Neben Olivenöl, Honig, Salz und Pfeffer habe ich noch ein bisschen Orangenschalenpulver benutzt um dem Ganzen eine fruchtigere Note zu geben. Gemischt habe ich den Kürbis und die Gewürze gleich in der Ofenform, eine Schüssel weniger zu spülen. Falls es schnell gehen muss könnt ihr auch ein bisschen Wasser in die Form geben, das sollte die Garzeit verkürzen.  

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